wenn Euer Papi früher unsere Musikanlage aufdrehte, hatten wir meist ziemlich viele Gäste, die dicke Discokugel an der Decke drehte sich, und unsere Köpfe taten es dank prickelnder Getränke ebenfalls. Am vergangenen Wochenende sahen die Rahmenbedingungen etwas anders aus – aber wir hatten kein Fünkchen weniger Spaß als „damals“.
Wir vier allein zu Haus, irgendwann mittags, alle noch im Schlafanzug. Pharrell Williams trällert sein Gute-Laune-Lied „Happy“ durch unser Wohnzimmer – und wir tanzen mit. Alle: Denn tanzen gehört gerade zu Euren Lieblingsbeschäftigungen (und Dein Hüftschwung, Theo, gleicht bereits un-fass-bar dem Deines Vaters). Es ist so herrlich; einer dieser Momente, in denen man bewusst nicht filmen oder fotografieren will, weil man lieber das „echte“ Gefühl speichern will – einer dieser Momente, die man aufsaugen und am liebsten in Flaschen abfüllen möchte: hundertprozentig happy halt.
Warum ich Euch das erzähle?
Dieser Moment steht für meine derzeitige Grundstimmung: Diese Woche ist eine Gute-Laune-Woche! Wollt Ihr wissen, was mich gerade sonst so glücklich macht? Bitteschön:
NORMALITÄT. UND EURE ERSTE PIZZA!
Wir haben die Maul- und Klauenseuche überstanden. Ihr seid wieder fit, und zwar so richtig. Ich verstehe jetzt, was immer alle damit meinen, wenn sie sagen: „Nach so ’ner Krankheit gibt’s oft einen Schub.“ Ihr seid auf einmal wieder so viel weiter, versteht noch mehr Dinge als vorher, kommuniziert intensiver mit uns, seid gut drauf. Und das allerbeste ist: Unser Alltag wird von Woche zu Woche normaler! Montag waren wir mittags ’ne Pizza essen, einfach so. Ich hatte NICHTS dabei, außer Handy, Schlüssel und Portemonnaie. Wie frei man sich fühlt, ohne diese dicke Wickeltasche mit dem halben Hausstand drin: Das hatte ich fast vergessen.
DER HERBST. WAR ER JE SO SCHÖN?!
Eure bezaubernde Ur-Oma hat es schon immer behauptet: Der Herbst ist die schönste Jahreszeit von allen. ICH sage eigentlich immer: Wenn es nach mir ginge, bestünde das Jahr aus elf Sommer-Monaten mit 30 Grad – und einem knackigkalten, schneegepuderten Winter-Dezember. In diesem Jahr aber verstehe ich erstmals, was Eure Ur-Oma meint: diese frische Luft, in die man am liebsten hineinbeißen möchte, weil sie so gut nach Kastanien riecht. Die bunten Blätter, die live so aussehen, als hätte man ihnen den iPhone-Chrome-Fotofilter übergelegt. Dieses Licht kurz vor der Dämmerung, das selbst Großstädten wie Berlin einen märchenhaften Anstrich verleiht. Nehme ich all das vielleicht dank Euch so bewusst wahr? Weil ich die Nachmittage auf Spielplätzen oder im Park verbringe anstatt im Büro zu sitzen wie in den vergangenen Jahren? Wie auch immer, fest steht: Ich habe jetzt eine neue Zweitlieblingsjahreszeit.
UNSER NEUER ZWEITWAGEN
Die beste Anschaffung des Jahres versteckt sich in diesem Taumherbst-Bild eins weiter oben: wir haben jetzt ein Lastenrad! Den Buggy findet Ihr inzwischen nur noch semi-gut – Touren in unserem neuen Zweitwagen hingegen LIEBT Ihr. Und schneller sind wir auch: unser Alltagsradius hat sich mal kurz verdreifacht, mindestens.
DIE RÜCKKEHR DES DONNERSTAGS
Donnerstag ist Mama-Papa-Abend – seit Eurer dritten Lebenswoche ziehen wir das ziemlich konsequent durch; in den vergangenen Wochen nicht. Besuch, Krankheit, anderer Kram, der abends erledigt werden musste. Umso schöner, dass die Tradition HEUTE zurückkehrt. Ihr verbringt den Abend mit Babysitterin Cathleen, WIR gehen aus. Neulich merkte ich beim Blick auf unser Haushaltskonto mal an, dass ich diese Abende eigentlich immer viel zu teuer finde. „Das zahle ICH allein“, war die Antwort Eurer Papas, „sieh es als Dank für das, was Du den Rest der Woche so tust.“ Habe ich mal erwähnt, wie toll ich diesen Mann finde?! (Ja.)
DER SIMPELSTE PFLAUMENKUCHEN DER WELT
Dass ich gern backe, habt Ihr vermutlich schon mitbekommen. Am liebsten: Experimente mit allem, was noch so da ist. Kürzlich entstand dabei ein (inzwischen) Dauerbrenner, der nicht nur Muddi-, sondern sogar äußerst Zwillimuddifreundlich ist, weil: wenig Zutaten (siehe Foto, mehr nicht!), blitzschnell. So geht’s: Vanillepudding kochen (ruhig mit Pulver aus der Tüte). 175g Butter schmelzen, mit 150g braunem Zucker und einem Tütchen Vanillezucker mischen, 300g Mehl dazu. Zwei Drittel des Teigs in einer Springform als Boden andrücken, Pudding (ersetzt später die Sahne!) und mindestens ein halbes Kilo entsteinte Pflaumen drauf. Rest des Teigs drüberbröseln, bei 200 Grad 40 Minuten backen. Begeisterte zuletzt den Papa Eures Papas (der sonst mitunter durchaus kritisch ist mit dem, was ich in der Küche so zaubere) – und heute hoffentlich auch die Anwesenden beim Laternenbasteln in der Kita.
UND: EIN GEHEIMNIS
Noch etwas ließ mich zu Beginn der Woche euphorisch durch die Bude tanzen, dieses Mal ganz ohne Musik. Etwas, worüber ich gerade noch nicht sprechen kann/will/darf. Aber keine Sorge: Ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden. Und bis dahin: Wundert Euch nicht, wenn ich in den kommenden Tagen nochmal so honigkuchenpferdgrinsend und wildapplaudierend wie am Montag herumzappele. Es ist alles in Ordnung. In bester sogar!
Das Leben mit Euch ist das schönste!
Eure Zwillimuddi
P.S.: Solltet Ihr das beim letzten Punkt vermutet haben: NEIN, Ihr bekommt KEIN Geschwisterchen…