Was ich mir vornahm vs. Realität: eine Bildergeschichte der gebrochenen Vorsätze

Liebe Zwillis,

wenn ich in meinen Briefen an Euch über andere Kinder oder Mamas schreibe, verschicke ich den Text vor der Veröffentlichung meist kurz zum Abnicken per Mail rum. Vergangene Woche bekam ich daraufhin von der Mutter Eures Kumpels Ferdi DAS hier zurück:

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Keine Sorge, Ferdi-Mama Lotte darf sowas sagen, wir sind ja gute Freundinnen und geigen uns auch in Sachen Erziehung offen und ehrlich die Meinung. In diesem Fall dachte ich erstmal: pah, mir doch egal – wer meine Zeilen nicht lesen will, muss ja nicht! Die Briefe sind schließlich in allererster Linie für Euch (eines Tages bekommt Ihr ein dickes Buch mit den gesammelten Werken!), und die primäre Funktion des Blogs ist die, mir selbst Dampf unterm Hintern zu machen, so dass ich auch wirklich wöchentlich etwas aufschreibe. Doch irgendwie hat sie auch Recht: ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden. Euer Brief könnte ja zum Beispiel mal aus Bildern bestehen. Viele Fotos + wenig Text = leichte Kost. In der Kürze liegt die Würze.

Dann kamen unsere (noch) kinderlosen, Hals-über-Kopf-verliebten und frisch-verheirateten Freunde Kiki & Basti zu Besuch. Als sie erzählten, was sie, wenn sie Eltern sind, alles auf keinen Fall machen wollen, dachte ich bei jedem einzelnen Punkt: Kommt mir bekannt vor. GENAU DAS habe ich auch mal gesagt…

Am Tag danach ließ ich mir das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen, und stellte beim Sortieren der etwa acht Milliarden Fotos, die wir seit Eurer Geburt geschossen haben, fest: wir haben sie gebrochen, ganz schön viele der guten (und einst sehr realistisch klingenden) Vorsätze. Aber seht selbst. „Die Liste der Dinge, die ich mir vornahm“ versus: „So sieht die Realität aus“. Eine Bildergeschichte in 15 Akten.

Vorsatz 1: In Cafés und Restaurants benehmen wir uns weiterhin wie normale Menschen. Wenn Ihr beide schreit, verlassen wir umgehend den Laden, um die anderen Gäste nicht zu belästigen. Und der Tisch ist und bleibt natürlich ordentlich!

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Ja ja, wir erschraken selbst! Dieses Bild entstand im Urlaub, wir 4 und Ferdi samt Eltern erzeugten das Durcheinander in nicht mal 15 Minuten

Vorsatz 2: Unser Wohnzimmer sieht exakt so aus wie früher und mutiert NICHT zum chronisch-chaotischen Spielezimmer.

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Bauklötze, Bücher, Bälle, Bobbycars: das Wohnzimmer gehört EUCH. Sogar eine Spielküche schaffte es gegen den Willen Eures Vaters hier her

Vorsatz 3: Überhaupt spielt Ihr die meiste Zeit des Tages lieb in Eurem Kinderzimmer (und nicht etwa an Papas Werkzeugschrank herum).

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Erst schoss ich verzückt dieses Foto – dann sah ich, dass der Akkuschrauber in Deiner Hand voll funktionstüchtig ist, Theo. Ups, aber ging ja gut…

Vorsatz 4: Technische Großgeräte wie Waschmaschinen, Trockner und Spülmaschinen: Sperrgebiet!

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…und genau deshalb so spannend! Theo, Du checkst kurz die Lage an der Waschmaschine – Elli, Du hältst im Trockner Ausschau nach…?

Vorsatz 5: Wir bleiben beim Thema Wäsche: Ihr tragt keinesfalls mit blöden Sprüchen bedruckte Bodys oder Shirts!

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Diese hier waren ein Gag-Geschenk von Eurer Oma, die ich liebevoll S-Mama nenne. Gar nicht mal so unlustig, oder?!

Vorsatz 6: Und nochmal Outfit: Ich werde meine Klamotten nicht den Euren anpassen oder uns drei ähnlich anziehen.

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Unser allererstes Spiegel-Selfie zu Dritt, irgendwann im Herbst 2014. Ich schwöre: Der (schlimme) Streifenhörnchenalarm war Zufall!

Vorsatz 7: Im Supermarkt werdet Ihr keinen Aufstand machen, wenn Euch irgendwas nicht passt, und Ihr werdet auch keine Dinge aus den Regalen räumen, die arme Praktikanten mühsam wieder einordnen müssen. 

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Schlechte Idee: am Tag vor dem 3. Oktober in einem neu eröffnetem Supermarkt einzukaufen. Noch schlechtere Idee: es mit Kindern zu tun

Vorsatz 8: Apropos ausräumen! Wir werden uns nicht unsere wohl geordneten Schubladen auseinandernehmen lassen, nur um nochmal zehn Minuten Ruhe für irgendetwas zu haben. 

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Ohhhhh doch. Und zwar täglich! Diese Szene zeigt ein Playdate an der Plastikschublade, Eure Kumpels Ferdi und Oskar räumen tüchtig mit

Vorsatz 9: Aber das heilige Bücherregal, das ist wirklich TABU!

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Naja, zumindest die oberen vier Reihen. Derzeit. Noch.

Vorsatz 10: Mittagsschlaf macht Ihr in Euren Betten, damit ICH mich auf der weltbesten Couch ausruhen kann.

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NICHT.

Vorsatz 11: Im Auto seid Ihr angeschnallt. In Euren Kindersitzen. IMMER! 

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Ging nicht anders, nach stundenlangem Stillstand mit Horror-Hitze auf einer Autobahn in Italien. Aber gewöhnt Euch bloß nicht dran: AUSNAHME!

Vorsatz 12: Ich werde nicht zu diesen Müttern gehören, die stillen, wenn ihr (bereits laufendes) Kind auf dem Spielplatz zu quengeln beginnt.

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Ähhh: doch. Und nicht nur dann, sondern gern auch einfach mal so. Diesen Still-Snack gab’s auf dem Spieli am Helmholtzplatz (Grund unbekannt)

Vorsatz 13: Gegessen wird am Tisch – nur am Tisch. Und immer schön mit Lätzchen!

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…oder halt auf dem Boden, nackt. Natürlich nur im Malle-Urlaub, weil’s im Ferienhaus keine Hochstühle gab. Zu Hause geht’s gesitteter zu!

Vorsatz 14: Meine Handtasche: MEIN Tanzbereich. Euer Spielerucksack: EUER Tanzbereich. 

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…doof nur, wenn Mama das Spielzeug zu Hause vergisst. Auf dieser Hochzeit im August musste also meine Clutch herhalten. Fandet Ihr ganz gut

Vorsatz 15: An den Wochenenden gehen wir aus, so wie früher! 

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Schnaaaarch: Zwillimuddi und Zwillivaddi pennen trotz Festtagsbeleuchtung und TV-Geflimmer auf der Couch ein. Ist aber ja auch schon 21.15 Uhr…

***

Wisst Ihr: Wenn man normalerweise Vorsätze bricht – dann tut das oft weh. In diesem Falle aber ist’s ja für einen guten Zweck: für Euch! Also alles halb so wild. Stellt ruhig weiter unser Leben auf den Kopf, ohne Euch wär’s nicht mal ein Fitzelchen so bunt.

Danke dafür!

Eure Zwillimuddi

P.S.: Es gibt übrigens auch doch ein paar wenige Vorsätze, bei denen wir gut sind, an die wir uns wirklich gehalten haben! Aber das wird eine neue Geschichte, irgendwann. Der Rubikon in Sachen Kürze-Würze ist ohnehin wieder überschritten. Schonen wir Lotte und all meine anderen Lieblings-Working-Moms…

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6 Gedanken zu “Was ich mir vornahm vs. Realität: eine Bildergeschichte der gebrochenen Vorsätze

  1. Großartig !!! Schön, dass ihr da seid und all diese Vorsätze so herrlich durcheinander bringt ihr Süßen ;-) Und schön, dass du da so humorvoll und gelassen drüber erzählen kannst meine Liebe ;-)
    Habe übrigens diesen Artikel nach einem 13-Stunden Tag gelesen und mich über die vielen Bilder gefreut

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  2. Perfekt und ich erkenne mich in allen Punkten wieder, nur das ich keine Zwillis habe sondern zwei Mädchen die 3 Jahre auseinander sind und glaubt mir das ist mindestens genauso Anstrengend und Schlaflos =D

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